Abschlussveranstaltung: Podium zur Geschichte des Bewaffneten Kampfes in der BRD – Solidarität mit Daniela Klette und allen gesuchten Genossen und Genossinnen

Podiumsdiskussion mit Karl Heinz Dellwo, Ralf Reinders, Lukas Theune (RA von Daniela Klette), Sebastian Lotzer – anschließend Soliparty

“Eine Linke, die es ernst meint mit ihrer Kritik an der Geschichte des bewaffneten Antagonismus in diesem Lande, müsste also ihre vordringlichste Aufgabe darin sehen, erstens die gegenwärtige Hatz und Eskalation durch die staatliche Seite zu denunzieren und zweitens ein Interesse daran haben, eine politische Situation zu schaffen, in der Menschen nicht für Taten verfolgt werden die über 30 Jahre her sind und die somit überhaupt in die Lage versetzt werden würden, die politische und menschliche Verantwortung für diesen geschichtlichen Abschnitt zu übernehmen.”

Sebastian Lotzer: Menschenjäger, Schreibtischtäter (März 2024)

Über 30 Jahre, nachdem die Rote Armee Fraktion “die bewaffnete Eskalation zurückgenommen hat”, ein Vierteljahrhundert, nachdem sich die RAF schließlich für aufgelöst erklärt hat, zogen erneut schwerbewaffnete SEK Einheiten durch Berlin, mit Schnellfeuerwaffen im Anschlag wurden nach der Festnahme von Daniela Klette Wagenplätze und Ferienwohnungen gestürmt um nach der Festnahme der Genossin auch Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub habhaft zu werden. Begleitet von einer medialen Hysterie kehrte der Ausnahmezustand in die Bundeshauptstadt zurück. 

Bis auf wenige Wortmeldungen und einer abendlichen Solidaritätsdemonstration in Kreuzberg blieben große Teile der radikalen Linken stumm in Wort und Tat. Deshalb und nicht nur deshalb gilt es den Versuch zu wagen, diesen bedeutenden Abschnitt der Geschichte des gesellschaftlichen Antagonismus politisch zu verteidigen und (selbst)kritisch zu reflektieren. 

Wir haben deshalb Menschen eingeladen, die in der Vergangenheit in den verschiedenen bewaffneten Ansätzen RAF und Bewegung 2. Juni gekämpft haben, bzw. aus der Verbundenheit von Teilen der Autonomen mit diesen Kämpfen stammen. Wir tun dies im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‘Gezeiten der Aufstände’, die von April bis Juli 2024 an verschiedenen Orten in Berlin stattfindet und die den Versuch unternimmt, einen Bogen zu schlagen von den Revolten der französischen Banlieues über eine aktuelle marxistische Analyse des “Kapitalismus im Zeitalter der Katastrophe” bis hin zu dem neuen “grünen Akkumulationsregime” und dem neonihilistischen “Blessed is the Flame”. 

Unsere Solidarität, Liebe und Verbundenheit gilt allen Segmenten des weltweiten Überflüssigen-Proletariats, das zu einem neuen historischen “Sturm auf den Himmel” ansetzt ebenso wie all den Menschen, die aufgrund der geschichtlichen Notwendigkeit, sich in jeder Form der Praxis der konkreten faschistischen Formierung in Europa zu widersetzen im Knast sitzen oder gezwungen waren, unterzutauchen. Sie gilt ebenso allen Genossen und Genossinnen, die seit Jahrzehnten von Zielfahndungskommandos des Repressionsapparates gejagt werden, sei es weil sie in der RAF oder in autonomen Zusammenhängen aktiv waren, wie Thomas Walter und Peter Krauth, die seit 1995 wegen eines gescheiterten Anschlags auf den Neubau eines Abschiebeknastes in Berlin gesucht werden.

Freitag, 12.7, 18:00 Uhr

Abschlussveranstaltung der Reihe ‘Gezeiten der Aufstände’. Podiumsdiskussion zur Geschichte des Bewaffneten Kampfes in der BRD – Solidarität mit Daniela Klette und allen gesuchten Genossen und Genossinnen. Mit Karl-Heinz Dellwo, Sebastian Lotzer, Ralf Reinders, Lukas Theune (RA)

Anschließend Soliparty für die Repressionskosten

Jockel Biergarten, Ratiborstr. 14c, Kreuzberg

Moses Dobruška: “Wie alles anfing – Straßburger Thesen”

Lesung und Diskussion des Manifests

“Im Grunde ist Aktivismus im Wesentlichen therapeutischer Natur. Abgesehen von dem vorübergehenden Medienrummel, den er verursachen kann, hat er keine andere Wirkung als die, dass der Aktivist sich ‘besser mit sich selbst fühlt’, dass er das unverwechselbare Gefühl hat, nicht ‘wie alle anderen’ zu sein – diese passive Masse von betäubten Dummköpfen und Arschlöchern. Bei Aktivisten ist die Behauptung, ‘für andere’, ‘für den Planeten’ oder ‘für das Gute’ zu handeln, nur eine perverse Modalität des Narzissmus und der universellen Selbstvermarktung. In diesem Ablasshandel arbeitet er unter dem Deckmantel generischer und großzügiger Motive lediglich an seiner individuellen moralischen Rettung.”

Auf wundersamen Wegen fand letztes Jahr ein weiteres anonymes Manifest aus Frankreich seinen Weg in die Straßenzeitung ‘Neue Berliner Illustrierte Zeitung’, wo es zuerst in Deutsch erschien. Mittlerweile liegt der Text auch u.a. in französischer und englischsprachiger Version vor. Wir werden Passagen aus dem Werk vortragen und mit Euch gemeinsam diskutieren. 

Die vollständige, aktualisierte deutschsprachige Fassung findet sich hier. 

Montag, 24.6., 20:30 Uhr

Ort: Montagsbar

Fehrbelliner Straße 6

Berlin, Prenzlauer Berg

Sebastian Lotzer: Begrabt mein Herz am Heinrichplatz

Dagobert Langhans und Sebastian Lotzer

“Der Autor, ‘der in Wirklichkeit ganz anders heißt’, beschreibt in seinem Roman das Leben seines Alter Ego Paul in der autonomen Szene Westberlins zwischen 1980 und 1995. Paul ist in Berlin geboren und stößt als Schüler zur Hausbesetzerbewegung. Nach deren Zerfall beteiligt er sich an den weiteren Aktionen, Kampagnen und Debatten der Autonomen. So ist das Buch in 45 Szenen unterteilt, die in zwei große Blöcke gegliedert und chronologisch aufgebaut sind. Dabei schafft es der Autor unglaublich gut, den Ton jener jungen Menschen zu treffen, die wie der bekannte Klaus-Jürgen Rattay, dem Kapitalismus, der Repression durch alte Strukturen entfliehen und frei sein wollten.

Es ist der Versuch einer Rekonstruktion autonomer Praxis. Unwahrscheinlich fesselnd beschreibt Lotzer detailreich diverse Straßenkämpfe und Debatten, das Leben in den besetzten Häusern, aber auch seine Nachtschichten bei der Post, und kreiert ein sehr authentisches Bild der Szene in dieser hochpolitischen Zeit.

Begleitet wird der Roman von einem sehr umfangreichen Webarchiv, zu erreichen unter http://heinrichplatz.bahoebooks.net, in welchem der Autor sehr gut recherchiertes historisches Hintergrundwissen samt Zeitungsartikeln, alten Videoaufnahmen und Tonspuren zusammengetragen hat.

Ein wirklich ungewöhnlicher Roman, erschienen in einem ungewöhnlichen Verlag, nämlich einem selbstverwalteten Kollektiv in Wien, der als bisherigen Programmschwerpunkt aufständische und revolutionäre Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung hat.”

(Rezension des Buchladen Kollektivs Saarbrücken)

Anlässlich des Reprints des vergriffenen Bewegungsromans “Begrabt mein Herz am Heinrichplatz” liest Dagobert Langhans aus dem Buch, anschließend besteht die Möglichkeit der Diskussion mit dem Autor.  

Sonntag, 16.6. 2024, 19:00 Uhr

Ort: LAIDAK

Boddinstr.42/43

Berlin Neukölln

Achim Szepanski: Die Ekstase der Spekulation. Kapitalismus im Zeitalter der Katastrophe

Lesung mit Achim Szepanski

“Spekulativer als spekulativ, das ist die Ekstase des spekulativen Kapitals. Mit einem Blick auf Baudrillard erweist sich die Spekulation als der Modus einer schwindelerregenden Vervielfältigung des Kapitals, als eine transfinite Pornographie des Geldes, die uns totalitär in Beschlag nimmt. Es kündigt sich ein schwereloses Finanz-Kapital an, das in einer Orbitalbewegung mit Lichtgeschwindigkeit zirkuliert.

Der Globus mutiert zum vernetzten und durchgehend geöffneten Finanz-, Handels-, Einkaufs- und Produktionszentrum, mit einem Überfluss von Derivaten, Produkten, Dingen und Informationen (und Müll). Das Über regiert: Überspekulation, Überakkumulation, Überschuldung und Überverschmutzung.  Es ist die spekulative Kapitalisierung, die – untrennbar verbunden mit dem Aufstieg der vernetzten Computer – in Folge von ekstatischen Steigerungsexzessen zum Über geführt hat: Zu viel Kapital, aber auch zu viele Bilder und zu viele Zeichen, die jeglichen historischen Sinn neutralisieren und eine weiße Zensur durch Exzess ausüben.

Eine Ökonomie, die mit immer mehr Zahlungsversprechen auf die Zukunft gefüllt ist, welche wahrscheinlich gar nicht eingelöst werden können, ist eine grotesk aufgeblähte Ökonomie, die nicht in der Lage sein wird, den in ihr angesammelten Überfluss und Müll zu entladen. Die daraus resultierenden gegenwärtigen ökonomischen, sozialen und geopolitischen Spannungen und Konflikte, für deren Kennzeichnung der Begriff der »Polykrise« gebraucht wird, weisen auf einen katastrophischen Kapitalismus hin, man denke an das globale finanzielle Kapital und seine Blasenbildungen (die durch Zentralbanken gefördert wie reguliert werden), an die Verschuldung und Inflation, den schwelenden Konflikt zwischen den USA und China, die Tendenzen einer zunehmenden Faschisierung oder an die Klimakrise.

Bei Katastrophen sind politische Funktionen, die Ökonomie und die materielle und soziale Fabrik gestört oder so weit unterbrochen, dass eine Rückkehr zur Normalität in weite Ferne rückt. Die Katastrophe ist ein Loch zwischen davor und danach, das durch die alte Rationalität nicht absorbiert werden kann, während eine neue Normalität auf sich warten lässt. Man könnte die Katastrophe auch eine Black Box nennen, in der die Rationalität des Modellierbaren, des Wissbaren und des Vorhersehbaren zusammenbricht. Die Rede von der Katastrophe darf aber nicht dazu führen, dass der kritische Diskurs sich in die Idee der eigenen Zukünftigkeit verliebt, um sich zum Schluss einer Konservierung zuzuwenden, der des Planeten, der Humanität und der Kultur der Konsumtion (während das spekulative Kapital die Zukunft kalt und rational kalkuliert). So würde man nur das Spektakel des Endes der Welt oder der Apokalypse medial produktiv machen.

Die Schafe haben die Bestien der Apokalypse abgelöst. Der Höhepunkt des Zusammenbruchs wird sich selbst filmen, seine eigene Dauer dokumentieren, noch bevor er eintritt, den Sieg des Endes filmen, die Auslöschung der Weltbevölkerung als Testfeld für die Möglichkeiten des reinen filmischen Exzesses.”

Samstag, 25.5., 20:00 Uhr

Ort: ‘West Germany’

Skalitzer Straße 133

Berlin – Kreuzberg

Zeitalter der Ökologie – Das neue Akkumulationsregime

Oder: Warum diese Welt nicht zugrunde gehen wird

Vorstellung der Broschüre der Gruppe “La cabane qui brûle”

Die Welt wie wir sie kennen, befindet sich im Umbruch. Viele reden von einem Rechtsruck, gar einer Faschisierung, also der Rückkehr des historischen Faschismus in neuem Gewand, andere wiederum von der finalen Krise des Kapitalismus, gar dem Untergang der menschlichen Zivilisation; wobei sich beide Deutungen gegenseitig nicht ausschließen. Die Broschüre „Zeit der Ökologie“ möchte eine dritte Position behaupten: Wir stehen vor der Möglichkeit eines Ökologischen Akkumulationsregimes, das die bestehende Katastrophe in einer neuen Qualität fortführen wird. Dieses wird sich quer zu oben genannten Deutungen, eben durch all das und gerade eben nicht durch all das auszeichnen: Grüner Totalitarismus, Stabilität in Instabilität und Entmenschlichung der Menschen. In der Veranstaltung soll diese Position auf drei Ebenen skizziert werden: der Ökonomie, der Ökolokratie und der Ökologischen Subjekte. 

Erneuerbare Energien und Technologien, Robotisierung, Biotechnologien und Algorithmisierung sollen neue Akkumulationsfelder erschließen. Das politische Regime im Katastrophenverwaltungsstaat, die Ökolokratie, suggeriert die Kontrolle der (vermeintlichen) Katastrophen durch die Reduktion des Körpers auf den Leib und der Kolonialisierung der Seele, durch handfeste Bio- und Nekropolitik. In dieser Umwelt zeigen sich vage die ersten Konturen der ökologischen Subjekte: nach dem Neoliberalismus kehrt die Gesellschaft als Bezugspunkt in den Subjekten zurück. Die Gesellschaft nimmt dabei allerdings nur die bildliche Oberfläche unseres Selbst ein, obwohl ideologisch eine gegenseitige Abhängigkeit und Verantwortung propagiert wird. So kehrt die Gesellschaft als Antigesellschaft und die Moral als Antimoral zurück. Ausgehend von dieser Position möchten wir mit euch in die Diskussion kommen und uns auch die Frage stellen, ob und wie es möglich ist, sich dieser entstehenden Totalität zu entziehen.

Dienstag, 14. Mai, 19:00 Uhr 

Ort: LAIDAK

Boddinstr.42/43

Berlin Neukölln

Blog zur Broschüre:
https://inferno.noblogs.org/zeit-der-oekologie/

Pour Nahel. Anthologie der Aufstände

“Wo sollen wir anfangen? Bei den Aberdutzenden von Bullenwachen, die wir gestürmt, verwüstet und in Brand gesetzt haben? Bei den tausenden von Geschäften, die wir spontan oder generalstabsmäßig gestürmt und leergeräumt haben? Bei den zahllosen Hinterhalten, die wir für die Bullen gelegt haben? Sollen wir davon berichten, wie die im Viertel allseits bekannten und berüchtigten Bullen der BAC endlich auf die Fresse bekommen haben? Sollen wir Euch davon erzählen, wie sie die Sondereinheiten in die Banlieue von Nanterre geschickt haben, und die sich dann im Geschosshagel unserer selbstgebauten Mörser zurückziehen mussten? Sollen wir Euch eine Liste der in Waffengeschäften und Bullenwachen erbeuteten Waffen zukommen lassen, damit Ihr uns endlich glaubt, dass wir uns nicht weiter von den Bullen abschlachten lassen? Nicht die Antiterroreinheiten haben Eurer Regierung den Arsch gerettet, sondern unser Langmut und unsere Weigerung, weitere Brüder begraben zu müssen”

Am Sonntag den 28.4. um 19:00 Uhr stellen die Personen hinter der übersetzten Broschüre „Pour Nahel – Anthologie der Aufstände“ in einem Kurzfilm Beitrag ihre neueste Arbeit in Berlin vor.

Zu Beginn präsentieren sie einen persönlichen Blick auf die Situation vor der Ermordung Nahels in Frankreich und die eigenen Erfahrung innerhalb der Demonstrationen gegen die Rentenreform, gefolgt von Eindrücken während der Riots aus den Nächten in Strasbourg und untermalt von kompromisslos zusammengeklauten Bildmaterial.

Anschließend folgt eine Vorlesung aus der Broschüre und ausgewählter Texte, die während und nach den Émeutes veröffentlicht wurden.

Sonntag, 28. April 2024, 19:00 Uhr

Ort: LAIDAK

Boddinstr.42/43

Berlin Neukölln

Komplette Broschüre als PDF:
https://nahelanthologie.blackblogs.org/

Ankündigungstext

“du gehst nicht, alter, das ist dein problem, und das schon, so lange ich dich kenn. immer das bein frei hoch, aber dann doch nicht den schritt machen. so stehst du da rum in der landschaft, du tänzer, mittendrin angehalten.”

Christian Geisslerkamalatta

In der gegenwärtigen BRD, in der nicht mal ein Hauch von Grundsätzlichkeit zu spüren ist; in der es weder eine radikal-handelnde noch eine frei-denkende “Linke” gibt; fast nichts, woran wir anknüpfen können, überlassen sich allzu viele, die einmal mehr und anderes wollten, ihrer Agonie und ihren wahlweise kleinbürgerlichen, liberalen, künstlerischen, sozialdemokratischen, konservativen oder sonstwie privatistischen Wunschphantasien. Gegen den Gedanken eines kompromisslosen Dagegen sind heute viele, und gerade viele Erfahrende geimpft – sie schweigen, zum Wahnsinn des Ausnahmezustands und des Krieges, obwohl sie es besser wissen und anders wollen und auch ahnen, dass angesichts der totalen Verwüstung, die das Covid-Regime und seine bereitwillige Adaption angerichtet hat; angesichts der überall durchschlagenden Formierung dieser Gesellschaft noch ganz andere Dinge anstünden als ein paar entglaste Geschäfte in der Stuttgarter Innenstadt oder einige mit Böllern beschossene Bullen in Berlin-Neukölln. Aber selbst diese kleinen Ausbrüche sind eine Randerscheinung: Vorherrschend sind emsiges Angepasstsein, dumpfe Folklore und staatstragende Bekenntnisse.

Wir können uns selbst hassen ob der verzweifelten Lage und uns der Depression freimütig hingeben. Oder wir richten, wo uns der konkrete Halt einer kämpfenden Bewegung fehlt, fragend den Blick in die Vergangenheit und ins Ausland. Deutschland, Frankreich, Italien. Die 70er, 80er, 90er – und das Beste von Heute. Nicht, weil wir Schwärmer und Romantiker sind, das sind wir selbstverständlich auch, sondern im ganz nüchternen Wissen um die Notwendigkeit eines grundlegenden Antagonismus zur Staatsmacht. Wenigstens als vage Idee und Erinnerung – wollen wir festhalten, dass das, was ist, nicht alles ist. Zugleich erinnern wir uns aber, dass Ideen nur eine Bedeutung haben, wenn ihnen auch praktisch Nachdruck verliehen werden kann. Und umgekehrt: Dass der handfesten Tat stets ein erhellender Gedanke zur Seite springen muss, soll die Bresche, die der Aufstand in die Festung der Ordnung schlägt, nicht im allgemeinen Spektakel sofort wieder zu gekleistert werden.

Aus dem Zustand absoluter Schwäche, Isolation und Defensive ausbrechen können wir bloß, wenn wir überhaupt wieder den Willen aufbringen, aus den erdrückenden Trümmerbergen etwas Neues aufzubauen. Deshalb also, um uns der omnipräsenten Ermüdung und Ermattung entgegenzustemmen, wollen wir uns versammeln. Im Kleinen, an einigen Abenden und Orten. Uns einigen Splittern und Scherben, die geblieben sind, zuwenden und dem wenigen wertvollen zuhören, das hierzulande noch zum Aufstand gedacht, gesagt, geschrieben oder übersetzt wird.

Zum Programm


Programm

Sonntag, 28. April, 19:00 Uhr

Pour Nahel. Anthologie der Aufstände 

Vorstellung der gleichnamigen Broschüre über die Riots in Frankreich im Sommer 2023. (Multimedia inklusive!)

Zur Veranstaltungsankündigung

Die Broschüre kann hier als PDF heruntergeladen werden:
https://nahelanthologie.blackblogs.org/

Laidak, Boddinstraße 42/43, Neukölln


Dienstag, 14. Mai, 19:00 Uhr 

Zeitalter der Ökologie, Das neue Akkumulationsregime

Vorstellung der Broschüre der Gruppe ‘La cabane qui brule’.

Zur Veranstaltungsankündigung

Die Broschüre kann hier als PDF heruntergeladen werden:
https://inferno.noblogs.org/zeit-der-oekologie/

Laidak, Boddinstraße 42/43, Neukölln


Samstag, 25.5., 20:00 Uhr

Die Ekstase der Spekulation. Kapitalismus im Zeitalter der Katastrophe 

Vortrag von Achim Szepanski.

Zur Veranstaltungsankündigung

(Danach Zeit für Bier & Musik)

Ein Auszug aus dem Buch hier:
https://non.copyriot.com/wp-content/uploads/2023/10/Dokument1.pdf

West Germany, Skalitzer Straße 133, Kreuzberg


Sonntag, 16.6., 19:00 Uhr 

Begrabt mein Herz am Heinrichplatz

Lesung anlässlich der Neuauflage des Bewegungsroman mit dem Autor Sebastian Lotzer.

Zur Veranstaltungsankündigung

Laidak, Boddinstraße 42/43, Neukölln


Montag, 24.6., 20:30 Uhr

Wie alles anfing – Die Straßburger Thesen 

Diskussion der vorher auf deutsch vorgelesenen Thesen.

Zur Veranstaltungsankündigung

Der Beitrag kann in deutscher Übersetzung hier gelesen werden:
https://olaf.bbm.de/nummer-43-moses-dobruska-wie-alles-anfing

Das französische “Original”:
https://entetement.com/comment-tout-a-commence/

Montagsbar, Fehrbelliner Straße 6, Prenzlauer Berg


Sonntag, 7.7., 19:00 Uhr

Blessed is the Flame

Lesung mit Jan Heintz, dem Übersetzer der deutschsprachigen Version dieser nihilistischen Broschüre.

Der vollständige Text in englisch hier:
https://theanarchistlibrary.org/library/serafinski-blessed-is-the-flame

Ein Auszug der deutschen Übersetzung, die derzeit noch komplementiert wird, auf NON: https://non.copyriot.com/blessed-is-the-flame/

Laidak, Boddinstraße 42/43, Neukölln


Freitag, 12.7, 18:00 Uhr

Abschlussveranstaltung im Sommer: Podium zur Geschichte des Bewaffneten Kampfes in der BRD – Solidarität mit Daniela Klette und alle gesuchten Genossen.

Karl-Heinz Dellwo, Sebastian Lotzer, Ralf Reinders, u.a.

Zur Veranstaltungsankündigung

Danach Soliparty für die Repressionskosten

Jockel Biergarten, Ratiborstr. 14c, Kreuzberg